Im Rahmen des vielschichtigen Jahresmottos "Kunst und Nachhaltigkeit"
setzten Rudolf Brudl, Sabine Nessling und Hans Huber
mit "Halt mal an!"zum Thema Entschleunigung und
"Da ist eine Wunderschöne Wiese" zum Thema Zersiedelung der Natur
den monatlichen Ausstellungsreigen fort.
Die aus der Not der Einschränkungen geborene neue Form der Veranstaltungen,
bei denen Besucher gemütlich mit Abstand sitzend
nach sehr individuellen, persönlichen Darbietungen der Aussteller
in Dialog mit diesen treten,
hat so begeistertes Feedback unserer Besucher hervorgerufen,
dass sie mit Abwandlungen fortgesetzt wird.
Auch dieses Mal reichten die vorschriftsmäßig aufgestellten Sitzplätze nur knapp für die vielen Besucher, die sich vom strömenden Regen nicht abhalten ließen und
sich am Gastreferat von Mag. Hans Holzinger von der Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen speziell zu den Themen der Ausstellung - "Halt mal an" = Entschleunigung und "Da ist eine
wunderschöne Wiese" = Zersiedelung der Natur - sowie an den Präsentationen der Aussteller und dem anschließenden Dialog mit diesen bei Bewirtung im Sitzen erfreuten.
Danke Madelaine Worliczek für
die Fotos und Videos!
Sabine Nessling, Präsentation einiger Werke aus dem BETON ART Zyklus ÖKOLOGIE
in der Galerie Art Forum in Salzburg, am 16. Juli 2020
Die ausgestellten Werke zeigen meist eine „ Pretty Woman“ aus unserer Zeit. Mit den künstlerischen Mitteln aus Beton, Plastik und Tusche zeigt sie das „Einfache Mädchen“, das ein Prinz mit der Visa card befreit aus ihrem Elend und der mit wunderbaren und sehr teuren Geschenken eine Prinzessin aus ihr macht.
KONSUM ist dazu das „beste“ Rezept!
Was den Schluss zulässt: Wenn es Dir nicht gut geht, dann geh erst mal richtig shoppen!
Unser seelisches Gleichgewicht hängt dabei unmittelbar von der persönlichen Vorstellung des Besitzes von Äußerlichkeiten ab!
Mittlerweile sind die Männer da genauso gefordert wie die Frauen.
Und diese „persönliche“ Vorstellung wird mit aller Kraft von allen zur Verfügung stehenden
Medien geformt.
Fazit: Die Gesichtscreme, die eine Claudia Schiffer schmiert, ist wohl das Mindeste, das wir uns gönnen sollten, damit es uns gut geht.
ABER:
Überproduktion, Müllberge, die Verschmutzung der Umwelt fordern schon längst neue, andere Ansätze.
Es beginnt in manchen Bereichen ein Umdenken.
Und Corona hat uns nochmals gestärkt beim Nachdenken darüber, was wir wirklich brauchen.
Aus der Überproduktion unserer Zivilisation sind auch diese Werke gemacht, die aus Abfall eine neue Form von Schönheit wachsen lassen.
PLASTIK, das sonst im Abfall landet, wird einem neuen Zweck zugeführt und ergibt dadurch wieder einen anderen Sinn.
Die Augen der Gesichter aus Beton und Plastik sind verschlossen oder bedeckt.
Sie wollen nicht hinschauen! Denn, was sie nicht sehen, stört sie nicht!
ALSO BRAUCHEN SIE NICHTS ZU VERÄNDERN!
Veränderungen sind schließlich immer sehr unbequem.
Daher bitte ich in diesem Sinne die Betrachter, hier und heute mit OFFENEN Augen die Werke und das, was diese Ihnen sagen wollen aufzunehmen.